Das Human Design System: Die 5 Typen
In den ersten Blogeinträgen möchte
ich mich ausführlicher unserem „inneren Schaltplan“ widmen, den
wir im Human Design Chart ablesen können. Er wird aus den Angaben
Geburtsdatum, Geburtszeit und Geburtsort ermittelt, wobei das tiefe
Wissen von vier großen Weisheitslehren kombiniert wurde: Daten aus
dem Sonnen- und Sternensystem der Astrologie, die Einteilung des
Himmels in 64 Bereiche wie im Chinesischen I Ging (was den 64
Hexagrammen entspricht, die wiederum mit den 64 Codons des
menschlichen genetischen Codes korrespondieren), die Verwendung von 9
Energiezentren angelehnt an die Chakren, die wie Ventile den
Energiefluss regulieren, sowie das Schöpfungsverständnis (Baum des
Lebens) der Kaballah wie über den Moment, da sich der Neokortex im
Frontallappen des Gehirns „anschaltet“ (3 Monate vor der Geburt).
Deshalb werden Dir im Human Design möglicher Weise Informationen
begegnen, die Du in einem anderen Persönlichkeitsbeschreibungssystem
schonmal so ähnlich gehört hast, solltest Du Dich mit Deinen
individuellen Anlagen bereits aus einer anderen Perspektive
beschäftigt haben. Wenn Du den genauen Zeitpunkt Deiner Geburt nicht
weißt, kannst Du fürs erste 12 Uhr mittags eintragen. Um ein
genaues Chart zu erhalten, ist es allerdings ratsam, falls vorhanden
in Deinem Babyfotoalbum nachzuschauen, Deine Eltern zu Details der
Geburt zu befragen oder im Archiv Deines Geburtskrankenhauses
anzurufen.
Bis vor einigen Jahren war das Human
Design System, das Ra Uru Hu quasi
als Informations-Download übermittelt bekommen und aufgeschrieben
hat, mehr oder weniger ein Geheimtipp. Ohne teure Sitzungen mit einem
Experten war die Grafik nicht zu verstehen. Der Anhang, den man mit
dem Chart über www.newsunware.com als Email zugeschickt bekommt, ist
viel zu unverständlich und kurz gehalten, um damit wirklich etwas
anfangen zu können. So erging es mir zumindest, als ich damit zum
ersten Mal in Berührung kam. Ich recherchierte noch ein wenig in
Online Bibliotheken, aber mein wirkliches Interesse und meine
Faszination wurden erst mit der Publikation des Buches Human Design. Entdecke die Person, die du wirklich bist von Chetan
Parkyn (in seiner 2. Auflage 2015) geweckt. Chetan hat es zu seinem
Lebenswerk erklärt, das Human Design Wissen möglichst vielen
Menschen zugänglich zu machen. Er betreibt dazu auch eine Homepage. Sein Einführungsbuch ist wunderbar
umgangssprachlich, anschaulich, mit Erfahrungen und Beispielen
gefüllt und somit unterhaltsam geschrieben, so dass es den meisten
Menschen, die überhaupt ein Interesse an ihren vorhandenen
Eigenschaften, Neigungen, Reaktionsweisen und ähnlichen Dingen
haben, einen guten ersten Zugang zu ihrem inneren Schaltplan gibt.
Ich selbst benutze nach Rücksprache mit Chetan sein Buch, um
Klienten ihr Chart zugänglich zu machen. Ich lese ihnen die
entsprechenden Abschnitte vor und empfehle ihnen auch, sich das Buch
zuzulegen, falls sie Abschnitte nachlesen, weiter damit arbeiten und
vor allem auch ihren Partner, ihre Kinder und andere enge Menschen
ihrer Umgebung tiefer verstehen möchten. Das kostenfrei im Internet bestellbare Chart kombiniert mit Chetans Buch ermöglicht es Dir zu
verstehen,
- wie Dein eigentliches Wesen ist und wie Du „tickst“
- mit welchen Menschen Du zusammen passt und welche Umgebung das Beste aus Dir herausholt
- worin Deine wahre grundlegende Natur besteht, welche Präferenzen, Charakterzüge, Stärken, Schwächen und Fähigkeiten Du hast
- welche Dynamik in Deinem Inneren herrscht und welche eingebaute „Chemie“ vorhanden ist
- es verdeutlicht die Bedürfnisse und Gefühle, die Du anstrebst und gegen die Du Dich wehrst
- es hilft Dir, gute langfristige Entscheidungen zu treffen, die Du nicht bereuen musst
Was ich also in diesem und den
kommenden Blogs schreibe, ist größtenteils Chetans Buch entnommen
oder daran angelehnt. Heute fange ich mit den TYPEN an.
Typologien und Typisierungen sind schon
sehr alt. Die Psychologie beschäftigt sich damit ausführlich. In
der Astrologie gibt es z.B. die 12 Sternzeichen, mit denen auch
unterschiedliche Eigenschaften einher gehen. Ich bin z.B. Zwilling. Im Internet steht dazu: Das Zeichen Zwillinge gilt als sehr kommunikativ und
gesellig. Den Zwillingen wird dabei jedoch eine gewisse
Oberflächlichkeit nachgesagt. Zwillinge sind neugierig und geistig
sehr rege. Sie brauchen Abwechslung und ihr Antrieb schöpft sich aus
einer inneren Unruhe, die sie immer weiter zwingt. Das lässt sie
unstet und flatterhaft wirken, für manche sogar oberflächlich.
Dabei sind sie eloquente Gesprächspartner und auf Festen und Partys
gern gesehene Gäste.
Die
beiden letzten Sätze empfinde ich gar nicht treffend, ich bin weder
unstet noch flatterhaft und auf Partys gehe ich auch nicht besonders
gern. Typen sind also nur eine grobere Beschreibungsebene, die ganz
bestimmte gemeinsame Merkmale hervorhebt während andere gar nicht
betrachtet werden. Im Human Design bestimmt die Zugehörigkeit zu
einem der vier Grundtypen bzw. fünf Typen, auf welche
Energien und persönliche Eigenschaften das Individuum sich im Alltag
verlassen kann und welche Strategie des Handelns passend und
erfolgreich ist. Diese Typen sind genetisch bestimmt, und ihre
Zuordnung ist statistisch belegbar (vergleichbar den Blutgruppen).
Der Typ ist der wichtigste Aspekt im Human Design und hat nichts mit
anderen Persönlichkeitstypen zu tun. Es geht hier um den Körper,
die Gene und die Aura. Jeder Typ zeigt ein einfaches Muster und eine
grundlegende Strategie, die den Weg beschreiben, ohne Widerstand
seiner eigenen Natur entsprechend zu leben (Quelle:
http://www.humandesign-aktiv.at/was-ist-humandesign/die-vier-typen/).
Zu welchem Typ wir gehören, wird durch die definierten und nicht
definierten Zentren und deren Verbindung untereinander in unserem
Design bestimmt. Unser Typ wird also kurz gesagt davon bestimmt,
welche Zentren eingefärbt und mit einander verbunden sind. Wenn wir
das berücksichtigen, können wir leichter und authentischer mit uns
selbst und mit einander umgehen.
Typ 1: Der Manifestor: „Machen → Ich bin, also handle ich.“
Einer oder mehrere der drei Motoren
(Herz, Emotionen, Wurzel) ist definiert und mit der ebenfalls
definierten Kehle verbunden. Das Sakralzentrum ist offen. Etwa
8% der Weltbevölkerung.
Manifestoren sind so etwas wie
Pioniere. Sie können einfach loslegen und ihre Ideen und Visionen in
die Tat umsetzen. Sie müssen dabei weder alles allein bewegen noch
darauf warten, dass der passende Moment und das passende Umfeld
vorhanden sind. Sie sind der einzige Typ, der alles allein anpacken
und damit Erfolg haben kann. Manifestoren verspüren einen
beständigen inneren Tatendrang und sind keine „Wiederholungstäter“.
Ist eine Erfahrung durchlebt, ein Projekt in die Welt gebracht,
drängt es sie bereits zum Weitergehen. Sie sind so etwas wie ein
menschlicher Dynamo, sie streben aktiv Ziele an und erreichen sie,
denn mit ihrem offenen Sakralzentrum können sie die nötige
Unterstützung und die notwendigen Ressourcen für ihr Projekt
anziehen. Manifestoren lösen in unserer Kultur, die so sehr auf
Leistung ausgerichtet ist, entweder Bewunderung oder Neid bei den
anderen drei Typen Generator, Projektor und Reflektor aus. Verglichen
mit einem Auto sind sie der Maserati, wobei sie selbst gleichzeitig
Zündung und Zündschlüssel besitzen, der anderen Typen fehlt. Das
liegt daran, dass sie ein definiertes Kehlzentrum aufweisen, das zum
Manifestieren Voraussetzung ist, und dass dieses Zentrum mit
mindestens einem der drei inneren Motoren verbunden ist:
willensstarkes Herzzentrum, Antriebs-Wurzelzentrum oder
energiewellengewaltiges Emotionszentrum. Ein Manifestor will niemals
eingeschränkt werden. In selbstgewählter Aktivität blüht
er auf. Er ist kein Sklave, der für andere Aufträge ausführt. Die
Verantwortung liegt darin, ganz klar darin zu sein, wem und wofür er
seine Manifestations- und Umsetzungskraft zur Verfügung stellt. Aber
er darf sich auch nicht mit den anderen Typen vergleichen oder gar an
ihnen orientieren. Manifestoren sind Gipfelstürmer, und das kann
sich manchmal einsam anfühlen. In Beziehungen kann dies zu
Schwierigkeiten führen, denn das Bedürfnis nach Aktivität kann
Nicht-Manifestor-Partner überfordern, es führt zu Unberechenbarkeit
und Sprunghaftigkeit. Der Versuch, den Manifestor-Partner unter
Kontrolle zu bringen, führt nur zu Zorn und Unzufriedenheit. Ein
Manifestor ist ein extrem kompetenter Partner, der wenn er seine
Freiheit hat, für jedes Problem einen Weg finden kann. Also würdige
seine Anstrengungen und lass ihn einfach machen. Manifestoren müssen
lernen ihre Mitmenschen über ihre Absichten und Vorhaben zu
informieren statt einfach loszustürmen. Sie finden enorme Freiheit
sie selbst zu sein, wenn sie mit ihrer Umgebung kooperieren.
Manifestoren können andere motivieren und Dinge vorantreiben. Sie
sind wie ein Katalysator, können dabei aber zu forsch, energisch
oder einschüchternd auftreten, als wollten sie weniger Fähige
beseitigen. Wurdest Du als Manifestor in der Kindheit ausgebremst,
kannst Du einen rebellischen Trotz oder starken inneren Zorn
entwickelt oder Dich verschlossen haben und Deinen wahren
Selbstausdruck verleugnen. Dann wirst Du Dich nicht lebendig fühlen
und Deine enormen Fähigkeiten können nicht fließen.
Ich stelle folgende Hypothese zur
Diskussion: Wenn ein Manifestor ganz aus sich selbst heraus
erschaffen kann, weil das notwendige Kraftfeld aus weiblicher und
männlicher Energie, Yin und Yang, durch die aktiven Zentren und
verbindenden Kanäle in ihm entsteht, so müsste ein Manifestor auch
einen stetigen Wechsel zwischen Ruhephase (Anziehung und Ansammlung
der notwendigen Ressourcen), Bewegungsenergie (ein Projekt ausführen)
und Erholungsphase, während der sich ein neuer Schöpfungsimpuls
aufbaut, erleben. Wie ein- und ausatmen, ansammeln und in die Welt
bringen. Dabei fällt es meinen Manifestor-Klienten oft schwer, sich
diese notwendigen Ruhephasen zu erlauben. Sie treiben sich selbst an
und haben Angst, „nicht genug zu tun und eine Chance zu verpassen“.
Dieses innere Getriebensein verhindert aber den natürlichen
Schöpfungsfluss, es bringt sie aus dem Takt ihrer inneren Kohärenz
und verhindert Synchronizität, so dass sie sich oft erschöpft und
überlastet fühlen. Es ist wichtig, sich die Ruhephase zu gönnen
und bei beginnender innerer Unruhe nicht sofort loszustürzen sondern
den Start des neuen Bewegungsimpulses im Körper in Becken und Basis
zu verankern, bis sich eine klare Bewegungsrichtung zeigt und die Tür
zum nächsten Projekt von selbst aufgeht.
Typ 2: Der Generator: „Auf den Bauch hören! → Ich reagiere, dann erst handle ich.“
Generatoren haben immer ein
definiertes Sakralzentrum aber
weder dieses noch ein anderer Motor (Herz-, Wurzel-, Emotionszentrum)
ist mit der Kehle verbunden. 37% der Bevölkerung. Für sie gilt
folgendes Vorgehen: Warten, was das Leben anbietet, auf die Reaktion
des Bauches achten und entsprechend loslegen oder ablehnen.
Ein Generator ist
so etwas wie ein Arbeitspferd mit endloser Lebenskraftenergie aber er
hat Probleme etwas in Gang zu setzen, voll auf Touren zu kommen und
sein Potenzial voll auszuschöpfen. Generatoren müssen vor allem
eines lernen: Warten. Auf das grüne Ampelsignal aus ihrem Bauch. Ihr
Motto: „Warten, reagieren, dann loslegen!“ Generatoren sind auf
eine Gangart weitgehend festgelegt, dabei aber hochdynamisch,
zuverlässig und mit starker ausdauernder Eigendynamik ausgestattet.
Sie sind die Markenbatterie, die immer noch Strom liefert, wenn alle
anderen schon schlapp gemacht haben. Sie werden als kompetent und
unermüdlich wahrgenommen. Die Verantwortung liegt darin, wie, wo und
für wen sie diese Energie einsetzen, denn Generatoren müssen das
vollenden, wozu sie einmal „Ja“ gesagt haben. Wenn sie nicht auf
ihre Bauchreaktion warten – so eine Art klarem inneren „Jetzt.
Das ist es. Los!“ - sondern am Punkt des höchsten inneren
Drucks im Kopf loslegen, kann alles schief gehen. Die Energie
muss sich erst im Inneren aufbauen. Ein Generator muss sich selbst
als einen Magneten betrachten, der die Leute und Gelegenheiten
anzieht. Er muss lernen darauf zu vertrauen! Mit Anstrengung
durchgeführte eigene Intitiativen führen zu wenig, sie werden nur
auslaugen und frustrieren. Die starke innere Lebensenergie verleitet
dazu, von anderen dauernd zum Handeln aufgefordert zu werden und in
die Bresche springen zu wollen. Stunden später, den Kopf gesenkt und
schwer arbeitend, schaut der Generator auf und stellt fest, dass alle
anderen schon wieder aufgehört haben zu arbeiten und wird sich
fragen: „Warum bleibt das immer an mir hängen? Wieso habe ich mich
überhaupt hineinziehen lassen?“ Das einzig Erfüllende sind
Gelegenheiten und Situationen, die auf einen Generator zukommen und
an seine Tür klopfen, wobei das Entscheidende die innere Reaktion
darauf ist. Das innere Leitsystem der Bauchreaktion zeigt dabei an,
was stimmig ist und worauf sich ein Generator einlassen kann. Diese
Bauchreaktion ist ein unwillkürlicher Reflex, Ton (M-hm für Ja und
N-n für Nein) oder das Ansteigen bzw. Zusammenziehen von Energie,
die Dich zu etwas hinzieht oder von etwas abstößt. Das Einstimmen
auf den Bauch wenn von anderen Bitten oder Einladungen an Dich
herangetragen werden, ist also der wesentliche Richtungsanzeiger.
Dabei muss der Verstand ignoriert werden, sonst vernebelst Du
Deine Klarheit. Dies trifft auch für alle anderen Entscheidungen zu
wie etwa beim Lesen einer Speisekarte im Restaurant: Das M-hm oder
N-n wird sich in einer Art Sinnieren einschalten. Generatoren müssen
sich vor Menschen hüten, die sie für ihre eigenen Zwecke einspannen
und ausnutzen wollen, denn haben sie einmal Ja gesagt, müssen sie
die Sache durchziehen, denn ist die energetische Eigendynamik einmal
in Gang gekommen, ist sie festgelegt und kann wie ein fahrender
Schnellzug nicht einfach gestoppt werden. Lasse Dich nur auf Personen
und Tätigkeiten ein, die mit Dir in Resonanz stehen! Generatoren
müssen sich selbst Ja-Nein-Fragen stellen und von anderen endlos
gefragt werden. Sie dürfen nicht einfach etwas aufgeladen bekommen,
sonst ist Frust vorprogrammiert.
Typ 3: Der Manifestierende Generator: „Der Moment der Wahrheit → Ich reagiere und warte auf meinen Moment der Wahrheit, dann handle ich.“
Manifestierende
Generatoren haben ein definiertes Sakralzentrum und eine
aktive Verbindung von einem oder mehreren Motoren
(Sakral-, Herz-, Wurzel und Emotionszentrum) zur definierten
Kehle. 33% der Weltbevölkerung.
MGs sind ein
potentielles Kraftpaket und Energiebündel, müssen aber die Geduld
des Wartens auf den richtigen Moment erlernen, um ihre Ressourcen
effektiv freisetzen zu können. Sie sind ein menschlicher
Fahrzeug-Klassiker wie die gleichnamige Automarke: Eindrucksvoll in
der Bewegung, wenn sie ihre Geschwindigkeit gefunden haben.
Ich bin selbst ein
Manifestierender Generator und kann zu diesem Typ also meine
unmittelbarsten Erfahrungen einbringen. Wie beim oben beschriebenen
Generator besitzen MGs das eingebaute Leitsystem der Bauchreaktion.
Durch den Manifestoren-Anteil KÖNNEN sie jedoch initiieren und etwas
in die Welt bringen, aber erst, nachdem das grüne Licht „Go“ von
der Bauchreaktion stattgefunden hat. Ich habe den Eindruck, während
Manifestoren Vorreiter und Pioniere in ihren Projekten sind, müssen
MGs ein größeres Feld, eine sie umgebende Struktur wie ein
Familiensystem, ein Unternehmen, eine Gemeinschaft in ihren Projekten
regelrecht mitnehmen und mit transformieren. Sie sind wie ein
Manifestor im Wartestand. Es bedarf eines zweifachen „Ja“s aus
dem Bauch. Als ich zum ersten Mal von Tantra erfuhr, gab es ein
deutliches Interesse und eine innere Zustimmung, dass dies für meine
Entwicklung wichtig ist und dass ich daran teilnehmen muss. Mir
wurden verschiedene Tantralehrer nahe gelegt, ich schaute immer mal
wieder im Internet nach aber es gab aus meinem Bauch kein grünes
Licht. Bis mir ein Bekannter eines Tages BeFree von Regina Heckert
(https://befree-tantra.de/index.html) empfahl, alles „passte“ und
ein deutlicher innerer Impuls aus dem Bauch zur Teilnahme am
Silvesterretreat führte. Dann ging alles ganz schnell und ganz glatt
und es war genau die richtige und sehr verändernde Erfahrung. MGs
müssen also ein zweifaches Ja abwarten und bei einer Entscheidung
abgeben, sonst ist ihre Antwort nicht zuverlässig und sie erscheinen
wankelmütig. Stell Dir den Prozess so vor: Reagiere, indem Du auf
Deinen Bauch hörst. Finde den Moment der Wahrheit, indem Du einen
Zeh ins Wasser steckst und probeweise handelst und wenn der Bauch
erneut sein M-hm abgibt, entscheide Dich final. Dann kannst Du ganz
schnell von null auf hundert die Geschwindigkeit erhöhen , den Gang
schnell wechseln und wenn es nicht mehr stimmt auch wieder anhalten
und aussteigen, nachdem Du Dich voller Energie eine Weile eingelassen
hattest, denn der Manifestor-Anteil ermöglicht Kurskorrekturen
während der Fahrt.
Ich empfinde oft
eine Art Flüstern des Lebens, dass mir deutlich ist was es für eine
bestimmte Fragestellung braucht oder welche Manifestation in die Welt
kommen möchte. Ich muss aber geduldig darauf warten, dass die
Umgebung dafür bereit ist, sich entsprechend entwickelt und bewegt
hat oder bis die Zeit reif ist für die tatsächliche Umsetzung.
Dieses Warten in Anbetracht einer inneren Unruhe und Ungeduld weil
das WAS doch schon so klar scheint, fällt mir meist sehr schwer. Es
erfordert immer wieder ein Vertrauen in mein ganz individuelles und
spezifisches Geführtwerden, das für mich persönlich sehr viel
schwerer ist als ein unspezifischeres Vertrauen in das Leben
allgemein.
Auch bei
Beziehungen ist es wichtig, dass der MG Typ nicht von sich aus aktiv
wird sondern auf seine klare Bauchreaktion bei Begegnungen, die ihm
das Leben schenkt, achtet. Fällt Dir ein Mensch auf, nähere Dich
ihm, lächle die Person an oder fange ein Geplauder an (die Handlung
ausprobieren). Höre weiterhin auf Deine Bauchreaktion, und wenn sie
bejahend bleibt, lass Dich ein. In der Arbeit muss der MG die Balance
zwischen Projekten mit hohem Energieeinsatz und vorhanden bleibender
Freiheit und Flexibilität finden, neue Bereiche zu erschließen, um
zufrieden zu sein. Im Idealfall ist der MG in einer geachteten,
übergeordneten Position, eine Führungskraft oder selbständig
tätig.
Es macht mir
immer Spaß, mir einen Manifestor, einen Generator und einen
Manifestierenden Generator zusammen in einem Raum vorzustellen. Das
ist nicht typisch, aber ein wahrscheinliches Szenario ist: Wusch –
geht der Manifestor zur Tür hinaus, ohne etwas zu sagen. Der
Generator schaut auf von seinem Sitz und fragt sich still, wann wohl
für ihn etwas passieren wird, während er eine Zeitschrift
durchblättert. Der frustrierte MG dagegen ist ganz zappelig und geht
im Raum auf und ab, in der Erwartung, dass das rote Licht endlich auf
Grün schaltet. Wenn es das dann tut und wenn er auch noch eine klare
Bauchreaktion bekommt, die seinen Moment der Wahrheit bestätigt, ist
er vor lauter Staubwolken gar nicht mehr zu sehen. Der Generator, der
dasselbe grüne Licht sieht und seine klare Bauchreaktion hat, schaut
in den Spiegel, vergewissert sich, dass er alles Nötige hat, baut
Schwung auf und geht dann hinaus, um sich voll in die Sache
hineinzugeben.
(Quelle: Chetan Parkyn,
Human Design. Entdecke die Person, die Du wirklich bist. 2. Auflage
2015, Lüchow in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, S. 78-79.)
Typ 4: Der Projektor: „Anerkennung und Einbeziehung → Ich werde anerkannt, bin eingeladen und verfügbar, dann handle ich.“
Projektoren haben
ein offenes Sakralzentrum und keine aktive
Verbindung von einem Motor zur Kehle. 21% der Bevölkerung.
Von allen fünf
Typen muss der Projektor die größte Geduld aufbringen und darauf
warten, von anderen erkannt, eingeladen und einbezogen zu werden.
Niemand kennt die große Sehnsucht danach, im eigenen Wert erkannt zu
werden, so sehr wie er, denn nur durch Anerkennung und Einladung kann
das Potential eines Projektors erstrahlen. Sich dessen bewusst zu
sein ist entscheidend für die persönliche Erfüllung. Während die
drei vorangegangenen Typen den Motor in sich selbst haben, befindet
sich der Projektor meist in einer Beobachterposition und wartet
darauf, zur Beteiligung aufgefordert zu werden, um überhaupt die
Chance zum Handeln zu bekommen und etwas beitragen zu können.
Deshalb ist es oft ein Kampf „gesehen“ zu werden und kann zu
allzu großem Bemühen um Anerkennung werden. Das offene
Sakralzentrum und die heitere, gelassene, allwissende Ruhe bewirken
jedoch, dass sich Menschen ganz von selbst zu diesem Projektionsfeld
hingezogen fühlen. Je mehr sich ein Projektor bemüht, umso mehr
erschwert er diese natürliche Anziehung. Projektoren haben eine
ruhige, gelassene Art. Sie sind wendig, da sie nicht an das
Sakralzentrum gebunden sind und können deshalb Geschwindigkeit und
Richtung im Nu ändern. Als Projektor bist Du ein idealer Netzwerker,
der mühelos Verbindungen zwischen Personen und Beziehungen stiften
kann. Genauso kannst Du Dich aber auch im Verborgenen halten und
nicht engagieren. Beschaffe Dir einen bequemen Ruheplatz, an dem Du
Dich ohne Schuld- und Schamgefühle fallen lassen kannst, wenn nichts
geschieht. Genieße die Windstille und lerne jenen Teil in Dir
schätzen, der Dich mehr zum Zuschauer und Reflektierer als zum
Hauptakteur macht. Projektoren können von Natur aus gut anleiten und
managen und sind ideale Führer, Organisatoren, Coaches und
Verwalter, die alles überblicken, wenn sie noch einen Chef oder
Richtungsbestimmer über sich haben. Sie kommen in ihre eigentliche
Kraft, wenn sie die Menschen und Energien um sie herum lenken,
gestalten und leiten. Ohne ihre Unterstützung sind manche Menschen
nicht in der Lage, ihre eigenen Energien zu nutzen. Das ist die
Essenz ihres Wesens: Es ist wichtig, dass sie zuerst Anerkennung
bekommen, wenn sie ihre Kraft voll entfalten sollen. Anerkennung und
Einladung lassen sie aufblühen und es ist wichtig, dass
Nicht-Projektoren verstehen, dass dies nichts mit den „Ego“ zu
tun hat. Ihre wahre Natur macht eine Wertschätzung absolut
erforderlich, um sich beteiligen zu können. Eine Einladung kann
alles und jeder sein (eine Frage, Bitte, Nebenbemerkung, ein Blick,
auch ein inneres Gefühl des hingezogen Werdens, ein innerer Ruf) das
bzw. der ihre Beteiligung sucht und dabei wirklich und authentisch
ihre Qualitäten sieht und ihren Wert anerkennt.
Wie war das in
Deiner Kindheit? Wie viel Anerkennung wurde Dir durch Deine Eltern
zuteil?
Dieses Kind braucht Anerkennung. Es ist wichtig, jede
Eigenschaft, jede seiner Fähigkeiten und jede seiner guten Taten zu
würdigen, egal, wie unbedeutend sie sein mögen. Es gibt für ein
Projektorkind nichts Verstörenderes, als wenn es nicht anerkannt
wird und nicht den Stolz seiner Eltern erringen kann. (Quelle: Chetan
Parkyn, Human Design. Entdecke die Person, die Du wirklich bist. S.
86)
Projektoren müssen
vorsichtig sein, wie viel Fremdenergie sie durch ihr System laufen
lassen. Müdigkeit und Erschöpfung werden in einer Umgebung voller
Druck und starker Energie, in der sie das „Los, los, los!“ der
anderen übernehmen, zwangsweise auftreten, weil eine innere
Sicherung durchbrennt. Das kann bis zum Kollaps führen. Projektoren
dürfen nicht mit den drei vorangegangenen Typen mithalten wollen.
Achte als Projektor auf Deine Pausen und Erholungsphasen! Setze Dich
nicht über Deinen inneren Widerstand, etwas in Angriff zu nehmen,
hinweg, nur um dazu zu gehören! Sonst wirst Du verächtlich
behandelt, missverstanden und nicht beachtet und verwickelst Dich in
Verpflichtungen, die Dich unglücklich machen! Lerne Geduld und die
Demut Dir einzugestehen, dass Deine Beteiligung nicht überall
benötigt wird, dann wird Deine Verzweiflung, nicht genug beachtet zu
werden, nachlassen.
In Beziehungen
können Projektoren es nicht ertragen, wenn sie einfach als
selbstverständlich betrachtet werden oder gesagt bekommen, wie sie
zu handeln haben. Auch hier möchten sie eingeladen werden, etwas zu
tun, selbst wenn es sich um Hausarbeit handelt. Auch das Bedürfnis
nach Erholung und Pausen muss unbedingt berücksichtigt werden. Es
hat nichts mit Faulheit und Schwäche zu tun. Projektoren bringen
viel Abwechslung und frischen Wind in eine Beziehung und behalten den
Überblick. Sie können dafür sorgen, dass die Kraft bei einem
Partner mit definiertem Sakralzentrum oder aus einem der anderen
Motoren erhalten bleibt. Nur sehr wenige Projektoren wollen allein
durchs Leben gehen denn sie brauchen es, die Energie eines Partners
anzapfen zu können und daraus Antrieb und Nahrung zu beziehen.
Typ 5: Der Reflektor: „Klare Sicht → Ich werde gerufen, ich reflektiere, dann handle ich.“
Alle Diamanten im
Chart des Reflektors sind weiß. Kein einziges Zentrum ist
definiert. Nur 1% aller Menschen.
Mir ist bisher noch
kein Reflektor persönlich begegnet, von dem ich es gewusst hätte.
Also unter den vielleicht 100 Charts, die ich mir in den vergangenen
2 Jahren angesehen habe, war tatsächlich nur ein einziger Reflektor:
der Sohn einer Klientin. Dieser Typ ist extrem selten. Reflektoren
leben ihr Leben auf eine höchst ungewöhnliche Art aber alle
erwarten, dass sie die Welt so sehen und sich so verhalten wie sie
selbst. Als Reflektor bist Du eine Art Satellitenschüssel: eine
Empfangsstation für die Energie aller anderen. Du spiegelst anderen
permanent zurück, wer sie sind, worum es bei ihnen geht und worum es
in ihrem Leben geht. Das definierte Herzzentrum irgendeines Menschen
erfüllt Dein Herzzentrum. Die emotionalen Wellen einer Person fluten
Dein Emotionszentrum. Niemand wird stärker von den Designs in seiner
Umgebung beeinflusst als Du. Deshalb gibt es bei Dir eine natürliche
Empathie. Du erlebst alle Leidenschaften, Ängste, Gedanken,
Inspirationen, Emotionen und Wunschvorstellungen, die sich auf Dich
übertragen. Das macht Dich sensibel, verletzlich, einfühlsam und
potentiell weise. Du bist wohlwollend, duldsam und absolut liebevoll,
denn eine angeborene Objektivität ermöglicht es Dir, Energien, die
Dich durchströmen, zu beobachten und zu erkennen, was diese für
andere bedeuten. Reflektoren sind Spiegel für andere, die Menschen
sehen sich selbst in ihnen. Aber das kann auch sehr frustrierend sein
denn wann wird endlich jemand DICH sehen? Für Dich wird es ein
ewiger Kampf im Leben sein zu entscheiden, wann Du Dich einlassen und
wann besser fern halten sollst. Du dienst anderen oft als Stütze,
lässt alles und jeden in Dein Leben und weißt nicht, wo die Grenzen
sind. Du hast Mühe Deine eigene Identität zu finden, denn sie ist
verstrickt in die Energien anderer. Dieses Chaos kann überwältigend
und teilweise zutiefst verstörend sein und Du spürst einen starken
Drang in Dir, allein zu sein um bei klarem Verstand zu bleiben. Lerne
innerlich zurück zu treten, Dich von den Energien anderer weniger
zum Handeln bewegen zu lassen sondern diese Energien zu beobachten,
zu würdigen was geschieht und Deine Wahrnehmungen den anderen zurück
zu spiegeln. Gehe dabei aber diszipliniert mit Deiner Zeit um und
erlaube nicht allen Menschen den Zugang zu Dir. Sieh Dich als
Vermittler der Energien anderer, so als würdest Du einen Ball
weiterreichen statt ihn festzuhalten. Und mit jeder Weitergabe kannst
Du Deine unparteiische Sicht der Dinge als weises Geschenk dazugeben.
Lerne Deine Zeit und Deinen Raum zu schützen und ebenso viel zu
empfangen wie Du gibst. Einssein mit der Natur – das ist es, was
das Wesen eines Reflektors ausmacht und ersehnt. Das hektische Tempo
des Lebens und Menschenansammlungen machen ihn verrückt. Wenn ihre
empfindsame Natur überreizt wird, entmutigt und erschöpft sie das.
Abseits in der Kohärenz der Natur und in der Stille kann ein
Reflektor leichter als die meisten anderen abschalten und innere
Reflexion und Besinnung finden. Begib Dich als Reflektor unter die
Dusche und lass die Energien der anderen wieder ablaufen, wenn Du
Dich überladen fühlst. Setze Dich in stille Meditation, um Dich
wieder zu zentrieren. Der Mond ist für Dich Taktgeber und Stütze.
Sein 29-Tages-Zyklus beeinflusst Dein Wesen und Deine Stimmungen.
Andere Human-Design-Typen erleben Beständigkeit durch ihre aktiven
Kanäle und definierten Zentren, aber das Wesen des Reflektors
verändert sich dauernd, weil es stark davon abhängt, wo am Himmel
der Mond gerade ist. Als Kind wird ein Reflektor mit seinem tiefen
Lebensverständnis beeindrucken, wird erstaunlich klug erscheinen für
sein Alter. Es ist jedoch sehr sanft und empfindlich und kann sich
überwältigt fühlen vom Anpassungsdruck der Gleichaltrigen. Diese
Kinder benötigen verständnisvolle Eltern für ihr Bedürfnis nach
Rückzug und das zögerliche Sozialverhalten. In Beziehungen ist ein
Reflektor sehr auf die Klarheit und liebevolle Freundlichkeit des
Partners angewiesen. Meditation, Andacht und Alleinsein fühlen sich
für jeden Reflektor gut an. Dadurch kommt er mehr zu seinem wahren
Selbst. Mit ihrer Offenheit und Verfügbarkeit für das Leben bringen
sie größte Weisheit und Licht in die Welt.
Kein Typ ist besser
oder schlechter als der andere. Aber es ist entscheidend zu
verstehen, welche Herangehensweise an das Leben in Dir angelegt ist,
um im Einklang mit Deiner wahren Natur zu leben und den eigenen Typ
sowie den Deiner Mitmenschen zu würdigen.
Der Komiker Dr. Eckart von Hirschhausen beschreibt die notwendige Passung von Potential und Umfeld in seinem Pinguin-Prinzip auf wunderbare Art.
In 14 Tagen werde
ich beginnen, die 9 Energiezentren in ihrer Bedeutung und Wirkweise
zu beschreiben.
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