Wer bin ich
... und was treibt mich an, diesen Blog zu starten?
Solange ich denken kann habe ich
mich für zwei Dinge besonders interessiert: Gott und Menschen. Aus mir zunächst
unerfindlichem Grund faszinierten mich im zarten Alter von 5 oder 6 Jahren das
Kreuz um den Hals meiner Nachbarin, die Erzählungen meiner Spielfreundin aus
der Christenlehre, die sich beim Abschied ihrer aufs Meer hinausfahrenden
Männer kreuzigenden Ehefrauen. Ich sann tage- und wochenlang darüber nach, ob
ich wohl in den Himmel oder in die Hölle komme. Aber ich durfte nicht in die
Kirche gehen. Ich war ein DDR-Kind, geboren in eine atheistische Familie mit
starken protestantischen Wurzeln zumindest väterlicherseits. Die Eltern
betrachteten es als eine Errungenschaft, sich aus den Machtstrukturen der Kirche
befreit zu haben, und das war es ja auch, denn im Namen Gottes ist so viel
Unheil über die Menschen gebracht worden. Aber meine Eltern schütteten das Kind
mit dem Bade aus. Für sie war Gott etwas „für Haltlose und Schwache“, und weil
die Stasi sich besonders gern auf kirchlichen Veranstaltungen aufhielt,
betrachteten sie es als gefährlich für ihre und meine Karriere, in die Kirche
zu gehen. Also beschäftigte ich mich mit diesem Thema heimlich. Ich fühlte mich
auch am meisten zu Menschen hingezogen, die sich in der DDR-Kirche engagierten
und sogar lieber Repressalien wie das Verbot aufs Gymnasium zu gehen oder zu
studieren auf sich nahmen als in die FDJ einzutreten. Diese Menschen waren in
meiner Erfahrung das ganze Gegenteil von schwach und haltlos. Sie waren viel
ehrlicher, menschlicher und engagierter als viele andere DDR-Bürger.
Im Alter von 16 Jahren stand ich
auf einem Berg in der Slowakei, unweit eine Herde Schafe mit bimmelnden Glocken
um den Hals. Ausgebreitet am Fuße des Berges rechteckige Felder, die wie
Handtücher aussahen. Mein Herz weit offen durch meine erste Liebe zu einem
Jungen. Wind blies durch mein Haar und um meine Nase. Da fühlte und wusste ich
ganz tief in mir: „Gott existiert“. Es war keine Frage von Glaube mehr sondern
eine Gewissheit in meinem Inneren, die unumstößlich war. Ich erlebte in mir
unendliche Weite, unbeschreibliche Schönheit und ein tiefes Glücksgefühl. Meine
göttliche Natur gab mir zu jeder Zeit eine Ausrichtung und Orientierung, die
über die Widrigkeiten und Probleme, mit denen ich konfrontiert war,
hinausreichte. Sie war und ist mir stets eine klare innere Führung, aus ihr
schöpfe ich Vertrauen, sie öffnet mir eine größere Perspektive. Ich bin
überzeugt dass nichts, was uns widerfährt, gegen uns ist sondern uns zu mehr Bewusstheit
und innerem Wachstum auffordert. Mit der Wende und dem Zerfall des DDR-Regimes
wurde es für mich sehr viel leichter, meine Spiritualität zu leben. Ich ließ
mich taufen. Doch Gott war für mich nicht der alte bärtige Mann sondern so
etwas wie das lebensbejahende Prinzip. Es muss in den Religionen doch
einen gemeinsamen Nenner geben, war ich überzeugt, und besuchte Veranstaltungen
verschiedenster Glaubensrichtungen. Was mich stets am meisten berührte, waren die
Authentizität, die Lebendigkeit, Kreativität und Hingabe an das Leben, die ich
bei den meisten Menschen, die Gott einen festen Platz in ihrem Leben
einräumten, vorfand. Und mit diesen Menschen erlebte ich ein ganz anderes
Zusammensein, ein neues WIR. Ich träumte davon, ein Zentrum zu führen, in dem
genau das geschehen sollte: die Entdeckung und Anbindung an unsere göttliche
Natur. Potenzialentfaltung. Gemeinschaft. Unterstützung. Ehrlichkeit.
Natürlichkeit.
Ich war inzwischen approbierte
Psychotherapeutin und drang immer tiefer in die Komplexität und
Verletzlichkeit, Größe und Schönheit der menschlichen Natur vor. Ich liebe
meine Klienten. Sie erscheinen mir näher mit ihrer göttlichen Natur, mit ihrem
Wesen verbunden zu sein als die scheinbar so gesunden und normalen Menschen,
die den Leistungsanforderungen und dem alltäglichen Hamsterrad gewachsen sind.
Mein eigener spiritueller Weg ist also der Weg des Heilers. Als
Psychotherapeutin lerne und entwickle ich mich an und mit meinen Klienten. Im
Laufe meiner Ausbildungen und meiner beruflichen Tätigkeit bin ich dabei von
außen (ich studierte Verhaltenstherapie) immer tiefer nach innen (inzwischen
bilde ich mein Gegenüber in mir ab und nehme quasi seinen oder ihren inneren
Zustand in meinem eigenen Körper wahr) vorgedrungen. Gleichzeitig hat sich mein
Bezugsrahmen immer weiter vergrößert vom einzelnen Symptom und Störungsbild in
Form der ICD-10 Diagnose (Internationale Klassifikation von Krankheiten der
Weltgesundheitsorganisation, Kapitel 5) und zugeordneten
verhaltenstherapeutischen Behandlungsmanualen über eine ganzheitliche Sicht
körperlicher, geistiger und emotionaler Prozesse, drei Ebenen auf denen ein
Thema angesiedelt sein kann (persönliche Erfahrung, familiärer Hintergrund oder
kollektive Dimension), den Einbezug ganzer Systeme in der Aufstellungsarbeit
bis hin zum Erforschen universeller Gesetzmäßigkeiten (z.B. Dualität von Yin
und Yang, Autonomie und Bindung, Einatmen und Ausatmen als gegenpolige Kräfte,
die Bewegung erst möglich machen). Im Laufe der Jahre habe ich viele nützliche
Modelle von Heilung und Entwicklung kennen gelernt, die mir geholfen haben, die
heute vorherrschende Informationsflut und Informationsvielfalt zu ordnen und
mich darin wieder orientieren zu können. Einige sind dabei besonders umfassend
und einflussreich für mich geworden:
Das Integrale Modell von KenWilber
mit Spiral Dynamics von Don
Beck und Chris Cowan auf der Grundlage der Theorien
von Clare W. Graves und hilfreicher Lebenspraxis
anhand von vier Säulen.
Das Human Design System von Ra
Uru Hu
in seiner Verbreitung und dem
Zugänglichmachen für jedermann durch Chetan Parkyn .
Und zuletzt entdeckt die fünf
grundlegenden Dimensionen authentischer Liebe nach David Richo Reif werden
füreinander: Wie man in Beziehungen erwachsen wird.
Darüber hinaus oder auch alles
einschließend ist meine Ausbildung in Transparenter Kommunikation als
Praxisgruppenleiterin und im Timeless Wisdom Training von Thomas Hübl . Grundlage meiner eigenen
Persönlichkeitsentwicklung, meiner spirituellen Praxis sowie meines
Verständnisses von Krankheit und Heilung. Daraus ist mein aktuelles Modell Vom
Opfer zum Schöpfer erwachsen, das auch die Klammer um alle Angebote in
meiner Praxisgemeinschaft Moksha in Dresden-Johannstadt darstellt.
In meinem Blog möchte ich auf
der Grundlage meines „Arbeitsmodells“ Vom Opfer zum Schöpfer all diese
Ansätze Stück für Stück anhand meiner eigenen Erfahrungen damit und wo passend
auch anhand meiner eigenen Person erläutern, um weitere nützliche Übungen und
Perspektiven erweitern und so für Dich zugänglich machen. Zusätzlich werde ich
in der Schweiz und in Deutschland Seminare anbieten, die Dir erfahrbare Lern-
und Übungsmöglichkeiten in der Begegnung mit anderen Menschen anbieten, damit
Du immer mehr in Deine eigene Kraft kommen kannst.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen